Herrlichen Tag in München verbracht
Zu einem Tagesausflug startete die Selbsthilfegruppe für Familien mit behinderten Angehörigen am letzten Samstag. Ziel der Fahrt war München. Das Olympia-Einkaufszentrum war der erste Haltepunkt, hier hatten die Familien Zeit, in aller Ruhe und unabhängig vom Wetter, zu Bummeln. Im Anschluß ging es zum Höhepunkt des Ausfluges, das Bavaria Filmstudio in Geiselgasteig. Schön anzuschauen waren die Kulissen aus der Serie "Marienhof", das Original U-Boot des Films "Das Boot", der Raumschiffkorridor von "Enemy Mine", Figuren aus der "Unendliche Geschichte" sowie das Dorf von "Asterix & Obelix. Nach dem großen Einblick in die Welt des Films wurde von der SHG noch eine kleine Brotzeit für alle spendiert. So mancher konnte an diesem Tag seine Sorgen vergessen und es zeigte sich wieder einmal, wie wichtig die Arbeit der SHG ist, um den Betroffenen das Gefühl zu geben, mit ihren Sorgen und Problemen nicht allein zu sein. Auf dem Nachhauseweg bedankte sich der Gruppenleiter Anton Seifried bei den "Rollifanten und Freunden e. v.", welche diesmal die Kosten des Reisebusses übernahmen.
Wer jetzt neugierig geworden ist, und mehr über die SHG wissen will, kann sich auch bei Gruppenleiter Anton Seifried, Tel.
09951/6125, näher informieren. Besonders lohnt sich der Gedanken- und Wissensaustausch In den Gruppenstunden.
Anton Seifried, Landau
Fotos von Jahresausflug
Familien mit Behinderten in
adventlicher Stimmung
Weihnachtsmusik
auf der Veeh-Harfe
Die Selbsthilfegruppe für Familien mit Behinderten veranstaltete
vergangenen Samstag in Großköllnbach, Gasthaus Brunner, ihre
Weihnachtsfeier. Der Gruppenleiter Seifried Anton freute sich
über das zahlreiche Erscheinen der Familien mit ihren Kindern.
Seifried gab einen kurzen Rückblick über das zu Ende gehende
Jahr und die zahlreichen Aktivitäten der Selbsthilfegruppe
(Zeltlager. Ausflüge usw.). Die Familie sagte Seifried sei das
wichtigste im Leben, gerade wenn man einen Menschen mit
Behinderung habe, könne man nur gemeinsam diese schwere Aufgabe
meistern. An Weihnachten zeige sich das besonders stark wenn ein
Familienmitglied im Krankenhaus sei. Auch bedankte sich der
Gruppenleiter bei allen Spendern und Helfern welche die SHG das
ganze Jahr über unterstützt haben. Musikalisch wurde die Feier
vom Kinderchor Paigen unter der Leitung von Frau Edler und
Herrn Rudolph (Gitarre) begleitet. Natürlich fehlte auch
der Nikolaus nicht, der für jedes Kind ein kleines Päckchen
dabei hatte, und nur lobende Worte für die Kinder fand.
Anschließend wurde die Veeh-Harfe, ein Instrument das ein Vater
für seinen behinderten Sohn entwickelt hat, vorgestellt. Diese
Harfe wurde durch Spenden (Landrat, Sparkasse, Radsportverein
RSV) finanziert. Das Instrument soll allen Familien mit
Behinderten leihweise zur Verfügung stehen. Denn Musik spielt
gerade für behinderte Menschen eine sehr wichtige Rolle.
Begeistert versuchten die Kinder und Eltern auf dem Instrument zu
spielen und es zeigte sich, das es gar nicht so schwer war, wie
man dachte. Es ist geplant ein weiteres Instrument an zu
schaffen, um es an so viele Familien wie möglich weiter zu
geben. Weitere Informationen über die Selbsthilfegruppe bei
Anton Seifried, Tel. 09951/6125, oder auf unserer Homepage.
Anton Seifried, Landau
Zusammen wollen wir für unser Recht kämpfen
Interessanter Erfahrungsaustausch der Kontaktgruppe Sorgenkinder mit Selbsthilfegruppe Ergoldsbach/Rottenburg/Neufahrn/Bayerbach.
Am Montag trafen sich die
Eltern der Kontaktgruppe Sorgenkinder im Pfarrheim St. Wolfgang
in Ergoldsbach in einem größeren Kreis, um zusammen mit dem
Leiter der Selbsthilfegruppe für Eltern mit Behinderten in
Dingolfing, Anton Seifried, und der Diplom-Sozialpädagogin Silke
Bols Erfahrungen auszutauschen. Die Selbsthilfegruppe für Eltern
mit Behinterten besteht, so Seifried, bereits seit zehn Jahren
und habe inzwischen nicht zuletzt dank ihrer weltweiten Homepage
im Internet einen größeren Bekanntheitsgrad erreicht. Dort
könnten die verschiedenen Aktivitäten und vielfältigen
Angebote einfach per Mausklick abgerufen werden. Nötig sei nur
ein Computer, ein Telefonanschluß und eine Internetanbindung.
Die Adresse (http://www.regionline.net/home/shg) sei für alle
zugänglich und biete auch Ratsuchenden eine Vielzahl von
Adressen. Gemeinsam wolle die Selbsthilfegruppe Kontakte zu
anderen Eltern mit Behinderten knüpfen, sich zwanglos und in
lockerer Atmosphäre treffen, vertrauensvolle Gespräche führen,
Informationen und Tips über finanzielle Zuschüsse austauschen,
sich gegenseitig Unterstützung bei der Betreuung der Behinderten
geben, gemeinsame Veranstaltungen für Nichtbehinderte und
Behinderte organisieren und Informationsfahrten und
-veranstaltungen durchführen. Dabei seien die Selbsthilfegruppen
nach wie vor auf die finanzielle Unterstützung freiwilliger
Spenden angewiesen. Auch das Leiterteam der Selbsthilfegruppe
Sorgenkinder Eva Mittermeier und Elisabeth Spielbauer machte
darauf aufmerksam, daß trotz der großen Unterstützung der
Lebenshilfe in Landshut und der Dachorganisation der
Selbsthilfegruppen Hand in Hand die Selbsthilfegruppen auf
Spenden angewiesen seien. Sie dankten in diesem Zusammenhang vor
allem der Raiffeisenbank, der Volksbank und der Firma Schmalhofer
für ihre kürzlich großherzigen Spenden an die Kontaktgruppe
Sorgenkinder. Die Selbsthilfegruppe für Eltern mit Behinderten,
so Leiter Seifried, sei aus einem Gesprächskreis hervorgegangen.
Außergewöhnlich sei der große Männeranteil. Trotz des
Zusammenschlusses in einer größeren Gemeinschaft und in der
Selbsthilfegruppe frustrierten die geringe Akzeptanz Betroffener
bei Ämtern. Mittlerweile seien Ansprüche und auch Ziele
gestiegen. Die zustehenden Rechte sollten von allen Betroffenen
in Anspruch genommen werden, dabei helfe auch der regelmäßige
Erfahrungsaustausch. Aussagen der Politiker, die oft in den
Aufsichtsräten der Lebenshilfe und Entscheidungsgremien stoßen,
seien ernstzunehmen und auf reine Lippenbekenntnisse hin zu
prüfen. Seifried appellierte an die Eltern "Gemeinsam sind
wir stark und sollten auch unsere Rechte durchsetzen, dann kann
auch vieles bewegt werden". Ca. 15 bis 20 Mitglieder kämen
inzwischen zu den einzelnen Treffen der Selbshilfegruppe, wo jede
Behinderung integriert sei. Wichtig sei vor allem das Gespräch
untereinander. Zum Schluß wies Seifried noch auf die großen
Veranstaltungen der Selbsthilfegruppe hin: Eine Jumbofahrt am 31.
Juli, wo Behinderte in den Beiwagen von Motorrädern zu einer
Sternfahrt in ganz Bayern mitgenommen würden, ein riesiges
Zeltlager vom 29. Juli bis 1. August bei Mamming mit
behindertengerechten Einrichtungen und Toilettenanlagen, wo sich
wahre Freundschaften entwickeln und ein Ausflug am 3. Juli nach
Staffelsee. Dabei werde jeder Behinderte in jede Aktivität
miteinbezogen. Am 24. April finde ein Aktionstag der Organisation
"Hand in Hand" in der Stadthalle in Vilsbiburg statt.
Daneben gebe es aber auch noch Informationsvorträge über
sogennannte Hilfsmittel und behindertengerechtes Spielzeug. Eine
Besonderheit in Dingolfing stellte mit der OBA,
Diplom-Sozialpädagogin Silke Bols vor. Die Buchstaben OBA stehen
für eine Offene Behindertenarbeit und einen familienentlastenden
Dienst, der sich als ergänzende Hilfe zu bereits bestehenden
Diensten für Behinderte und Familien mit behinderten
Angehörigen versteht. Als Kontakt- und Beratungsstelle ist er im
gesamten Landkreis Dingolfing - Landau für 15 Gemeinden und
86000 Einwohner zuständig und möchte behinderten Menschen und
deren Familien in allen Lebensbereichen unterstützen. Dieser
Fachdienst soll behinderte Menschen bei der Führung eines
selbständigen Lebens außerhalb stationärer Einrichtung
unterstützen, durch begleitende und familienentlastende Dienste
das Verbleiben in der eigenen Wohnung und im gewohnten sozialen
Umfeld ermöglichen, Angebote schaffen, die Familien von
behinderten und chronisch Kranken entlasten, bei psychischen,
familiären und sozialen Problemen der Pflegenden Ansprechpartner
sein, in Kontakt und Freizeitgruppen die Teilnahme am
gesellschaftlichen Leben und Entdeckung und Förderung von
Fähigkeiten ermöglichen, durch Ausflüge und Freizeitmaßnahmen
einer drohenden Isolation und Vereinsamung von Betroffenen
entgegenwirken und die Begegnung von Behinderten und
Nichtbehinderten fördern und umfassende Beratung für Behinderte
und deren Angehörige bieten. Ins Leben gerufen wurde er 1996 auf
Initiative der Selbsthilfegruppe. Die OBA stehe allen geistig,
körperlich und sinnesbehinderten Menschen und chronisch kranken
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie ihren Familien und
ehrenamtlichen Helfern zur Verfügung. Eltern seien dankbar für
die paar Stunden, in denen ihnen die Sorge um ihre behinderten
Kinder abgenommen wird. Und genau das ist der Sinn der FED, als
familienentlastender Dienst im Rahmen der offenen
Behindertenarbeit: Die Angehorigen sollen stundenweise,
tageweise, abends, am Wochenende und verstärkt in der Ferienzeit
entlastet werden, damit auch sie einmal ausspannen und etwas für
sich selbst tun können. Zum FED, so Bols, gehören auch noch
pflegerische Tätigkeiten in enger Zusammenarbeit mit der
Caritas-Sozialstation in Landau. Aber auch pädagogisch- und
lebenspraktische Hilfen, um die Selbständigkeit der Behinderten
zu fördern, die Aufsicht, Anleitung und Förderung von
behinderten Kindern und deren Geschwistern, die Durchführung von
Trainingsprogrammen zur Wiedererlangung von Fähigkeiten, Hilfen
im Freizeitbereich und Besuchs- und Begleitdienste. Einen hohen
Stellenwert nehme dabei der Freizeitbereich ein, so Silke Bols.
Eine erste große Motorradtour mit Motorrädern, Fahrrädern und
Motorrädern mit Beiwagen, die Mitarbeiter des Dienstes für
Behinderte und Nichtbehinderte organisiert hatten, brachte auf
Anhieb über 40 Teilnehmer auf die Beine, sprich Räder.
Inzwischen sei diese Jumbofahrt zu einer immer wiederkehrenden
Einrichtung geworden und erfreue sich steigender Popularität.
Auch Freizeitwochenenden für Behinderte und Nichtbehinderte
fanden großen Anklang, wo das Miteinander von Behinderten und
Nichtbehinderten beim Laternenbasteln für die Nachtwanderung,
der Spieleabend, das Stoffbemalen und die selbstgestalteten
Diskos für alle äußerst fruchtbar und belebend war. Die
Mitarbeiter hätten mit dem Fachdienst alle Hände voll zu tun,
geeignete Mitarbeiter seien rar und seien fast immer auch
unterbezahlt. Nur die Geschäftsführerin der Caritas Landau
mache sich Sorgen, da sie in einer Zeit der immer knapper
fließenden Geldmittel die OBA finanzieren müsse. Die Zuschüsse
von Staat, Kommunen und anderen Stellen wie z. B. des
Lions-Clubs, der eine Anschubfinazierung geleistet habe, rechten
bei weitem nicht aus, um kostendeckend zu arbeiten. Der
Personenkreis, der die Dienste in Anspruch nehme, könne nicht
auch noch zur Kasse gebeten werden. Private Spenden seien also
angesagt, sonst sehe es schlecht um die Zukunft der OBA und den
familienentlastenden Dienst aus. Inzwischen könnten auch die
Pflegekasse in Anspruch genommen werden. Dies gelte aber nur für
diejenigen, die als pflegebedürftig anerkannt seien, was bei
behinderten Kindern oftmals aus den verschiedensten Gründen
verweigert werde. Würde die OBA und der FED verschwinden, so
wären viele traurig und die betroffenen Eltern um eine Hoffnung
ärmer, denn für sie bedeute der Dienst verbesserte
Lebensqualität und Lebenshoffnung, etwas mehr persönliche
Freiheit und ein bißchen mehr Freude im Alltag.
Erich Kreilinger, Ergoldsbach
Fotos zum Thema
Vortrag von Frau Dagmar Monatz zum Thema "Gemeinsamer Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder" |
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Frau
Dagmar Monatz, Sonderpädagogin aus Dülmen in NRW, unterrichtet
seit 12 Jahren erfolgreich in Klassen mit behinderten und
nichtbehinderten Kindern.
Folgende
Einladung ging an die
Regierung von Niederbayern
Hr. Schmidhuber
Sehr
geehrter Hr. Schmidhuber
Als Eltern von behinderten Kindern sind wir auf der Suche nach
einer geeigneten Schule zu der Überzeugung gekommen, daß allein
die Integration in Regelschulen nach dem Vorbild wie z. B. in
Österreich, Nordrhein-Westfalen, Berlin der beste Weg für
unsere Kinder ist.
Wir freuen uns derzeit darüber, daß auch die Politik diese
Thematik stärker verfolgt und sich mehr in Richtung Integration
zu öffnen scheint. Allein aus der Situation heraus, daß die
Bevölkerung in Bayern bisher kaum mit der Integration
Geistigbehinderter in Regelschulen konfrontiert worden ist, tut
Aufklärung dringend Not.
Frau Dagmar Monatz, Sonderpädagogin aus NRW, wird in einem
Vortrag über ihre langjährige Erfahrung im integrativen
Unterricht an einer Regelschule berichten.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns durch Ihre Anwesenheit in
unserem Bemühen um eine stärkere Einbindung behinderter Kinder
in Regelschulen unterstützen würden.
Mit freundlichen Grüßen
G. u. R. Staffler
R. und F. Schandl
Selbsthilfegruppe
für Eltern mit behinderten Kindern mit
Unterstützung der "Offenen Behindertenarbeit (OBA)"
Menschen
mit geistiger Behinderung als Fotomodelle für die Firma Benetton
Skandalumwittert und umstritten
sind die Werbekampagnen der Modefirma Benetton. In einem
Herbstkatalog mit dem Titel "Sonnenblumen" posieren
Fotomodelle mit geistiger Behinderung. Ist das anstößig? Der
Frage gingen viele Medien nach. Die Behindertenverbände bewerten
die Kampagne in der Regel positiv. Dazu gehört auch die
Bundesvereinigung Lebenshilfe. Dr. Bernhard Conrads,
Bundesgeschäftsführer, stand u. a. der "Kunstzeitung"
Rede und Antwort: "Die Kampagne trägt dazu bei,
ungerechtfertigte und überholte Vorurteile abzubauen. Daß all
dies über Werbung erreicht wird, sollte dann akzeptiert werden,
wenn die Menschenwürde gewahrt ist - sowohl in der Produktion
der Kampagne als auch in ihrem Ergebnis". Dies sei der
Fall gewesen.Schwester Michaela aus der Einrichtung, in der die
Fotos entstanden sind, bestätigt das: "Es herrschte
eine wunderbare Atmosphäre. Es war eine Begegnung im Zeichen der
Freundschaft". Fotograf Oliviero Toscani: "Ich
habe diese Kinder und Jugendlichen ausgewählt, weil sie im
wahrsten Sinne des Wortes schön sind".
Ähnlich sieht es der
WDR-Journalist Kurt Gerhard. In einem Kommentar von ihm heißt
es: "Wie immer man die neue Werbeaktion sieht - der
Zusammenhang zwischen diesen Kindern und der Umsatzförderung
läßt sich nicht wegreden. Aber etwas anderes zählt mehr. Es
sind wunderbare Gesichter, die uns von den Litfaßsäulen
entgegenlächeln ...". Projektleiter Christian Judith
von "Wir vertreten uns selbst" in Kassel hält den
Katalog "als solches für eine sehr gute Sache".
Ihn stört aber, daß die Behinderten Modells nicht wirklich als
gleichwertige Partner dargestellt werden, sondern in den
Bildkommentaren Unterschiede gemacht werden. Auch andere
Mitarbeiter von "Wir vertreten uns selbst" finden die
Idee gut, Menschen mit Behinderung abzubilden, die Betroffenen
kämen jedoch zu wenig selbst zu Wort.
Behinderte Kinder und ihre Gespannfahrer
2.
Jumbo Tour mit behinderten Kindern ein voller Erfolg
Zeltlager 2000 - UNDER CONSTRUCTION -
Zeltlager 1999: 48 Fahrer mit ihren
schweren Beiwagenmaschinen und 8 Solofahrer, angereist aus ganz
Deutschland, waren zur zweiten Jumbo-Tour nach Mamming gekommen.
Die Jumbo-Tour, so Toni Seifried der Leiter der Selbsthilfegruppe
(SHG), darf sich mit Stolz die größte Veranstaltung einer
privaten Organisation nennen. Petrus hat dies auch mit
Kaiserwetter vom Feinsten verwöhnt und so konnte für alle eine
Jumbo-Tour ablaufen, die so manchen Zuschauer an den Straßen in
ungläubiges Staunen versetzte und das Kribbeln über den Rücken
laufen lies.
Die Elterninitiativen hatten für ihr viertägiges Zeltlager ein
Programm aufgestellt mit etlichen Höhepunkten, da man in diesem
Jahr noch zusätzlich das 10-jährige Jubiläum der SHG feierte.
Es hatten sich bereits im Vorfeld viele fleißige Hände gefunden
und helfend an allen Ecken eingegriffen und diese Macht einer
gemeinsamen Hilfe war immer spürbar.
Der Donnerstag eröffnete mit einem Abend am gemeinsamen
Lagerfeuer und einer Schnitzeljagd für die Kinder längs der
Isar und dem angrenzenden Auwald. Am Freitag, dem Jubeltag zum
10-jährigen, Spieletag für die Kinder mit ihren Eltern, die
sich voll widmen konnten, da eine Landshuter Gruppe Romy
und Peter, Cornelia und Horst vom Rosental - sich bereit erklärt
hatten, die tausend kleinen Handgriffe des Zeltlagerbetriebes zu
übernehmen.
Ein kleiner Zwischenstopp in Sport und Spiel mußte eingelegt
werden, da der Eiswagen mit kostenlosen Portionen auf dem Platz
erschien. Dies war die Idee von Erika Nastvogel und ihrer
Organisation "Not vor der eigenen Haustür", ohne
Widerspruch der Kinder.
Am Nachmittag dann der lang erwartete Besuch von Josef
Birnkammer, alias "el Gecco", einem Zauberer der
höchsten Klasse, der sein spezielles Programm für Kinder
darbot. Ansonsten tritt er bei Feierlichkeiten internationaler
Konzerne weltweit auf, aber an diesem Tag hatte er sich
freigenommen um den Kindern, kostenfrei für die Eltern, seine
spezielle KinderShow zu bieten. Nicht nur die Kinder
dankten ihm dafür mit einem langen Beifall, leider war das
Programm der Rasselbande natürlich viel zu kurz.
Der Abend galt dann mit einer Playback-Show dem 10-jährigen
Jubiläum der Elterinitiative. Viele internationale Künstler
gaben sich in Mamming am Platz die Ehre um mit ihrem Beitrag zu
gratulieren. Selbst Guildo Horn (Reiner Neuwardt), die deutsche
Antwort auf den britischen Rinderwahnsinn, hatte den Weg zum
Zeltplatz in Mamming gefunden.
Toni Seifried, der langjährige Leiter der Selbsthilfegruppe,
zeigte in kurzen Worten für seine Gäste den schwierigen
Werdegang der Gruppe auf, bis zu ihrem heutigen Stand und
mittlerweile weit bekannten Namen für ihre Verdienste und Arbeit
mit behinderten Kindern.
Am Anfang war es ein kleiner Gesprächskreis betroffener Frauen,
die sich über ihre Probleme austauschten. Später wurden die
Väter mit einbezogen und man gründete die SHG, entgegen so
manchem konsequenten Widerstand einiger Gruppierungen. Erst auf
Grund der beharrlichen Unterstützung von Landrat Heinrich Trapp
gelang dann der Durchbruch, man fand mit der Caritas, Landau
einen Träger und mit jeder Aktion der Initiative mehrte sich die
Anerkennung durch weite Schichten der Bevölkerung und einiger
staatlichen Stellen.
Toni Seifried bezeichnet die Ziele der SHG im folgenden:
"Gemeinsam wollen wir Kontakte zu anderen Eltern mit
Behinderten knüpfen, uns treffen und vertrauensvolle Gespräche
führen und Informationen und Tips über finanzielle Hilfen und
Zuschüsse gegenseitig austauschen. Desweiteren uns gegenseitig
Unterstützung bei der Betreuung unserer Behinderten geben,
Veranstaltungen für Nichtbehinderte und Behinderte organisieren,
wie Informationsveranstaltungen durchführen. Dies seien wahrhaft
positive Ziele und jeder Besucher des Zeltlagers mit Jumbo-Tour
war sich darüber im klaren, sie haben wieder einen gewaltigen
Schritt geschafft.
Jeder interessierte Internetnutzer kann unter der Adresse
http://www.regionline.net/home/shg die hervorragend gestalteten
Seiten von Sepp Suchy einsehen und sich ausgiebig über die
Aktivitäten der SHG informieren.
Jedes interessierte Elternpaar mit ähnlichen Problemen ist
herzlichst in dem Kreis der SHG willkommen und erste
Kontaktaufnahme kann unter den unten genannten Telefonnummern
aufgenommen werden.
Samstagmorgen, ein strahlender Tag kündigt sich an und in der
Luft das dezente Knattern schwerer Motorräder, die sich langsam
dem Platz nähern. Die Schlange will schier nicht abreißen und
bei den genannten 48 plus 8 Maschinen hört man mit dem Zählen
auf. Die Kinder werden auf die Gespanne verteilt, viele haben
ihren Fahrer vom Vorjahr wiedererkannt und fahren natürlich nur
mit ihm.
Dem Führungsfahrzeug folgend ging es über Großkölnbach,
Hailing, Leiblfing die örtliche Feuerwehr sperrte die
Kreuzung für die Jumbo-Fahrer zur Standortschießanlage
Metting der Bundeswehr Feldkirchen.
Elfriede und Konrad Troglauer, die Betreuer der Anlage, hatten
alles bestens vorbereitet für den Ansturm ihrer Gäste. Die
Landshuter hatten Essen aus der Kaserne gebracht und man lies es
sich schmecken.
Die Mannen der Feuerwehr Leiblfing trafen ein und brachten die
nächste Überraschung: Die Kinder durften mit Blaulicht und
Sirene eine Runde im großen Fahrzeug der Feuer-wehr mitfahren;
Kommentar über die Begeisterung ist überflüssig.
Die Fahrt führte weiter über Geiselhöring, Sünching und
Riekofen über Nebenstraßen durch Wälder und Felder. Vor Wörth
wurde die Donau überquert und auf der kurvenreichen Straße
links der Donau bewegte sich der Lindwurm über die Dörfer bis
zum zweiten Rastplatz an der Donau beim Bogener Berg.
Auftanken durch die mitgeführten Getränke und eine Ruhepause
für die Kinder war dringend angesagt, bevor der Endspurt
gestartet wurde. Auf der Brücke in Deggendorf die Donau querend,
ging es zügig auf der ehemaligen B11 zurück zum Zeltplatz
Mamming.
Zurück kamen vor allem strahlende Kinder, die noch lange von
diesem einmaligen Ereignis zehren werden. Aber auch die Eltern,
die mit solch einer Veranstaltung bewiesen haben, das es noch
genügend Menschen gibt, die sich in selbstloser Weise für solch
ein hohes Ziel einsetzen und viel von ihrer Freizeit opfern und
in den Dienst der Sache stellen.
Erwähnt werden darf noch, das sich ein Biker zu dieser Tour
gemeldet hatte und Wochen davor tödlich verunglückte. Seine
Familie hatte dann in seinem Sinne verfügt, daß die Blumen- und
Kranzspenden auf ein Konto einzuzahlen sind. Diese Summe konnte
der SHG zur Verfügung gestellt werden und die Eltern des
Verstorbenen bitten dies auch als Signal zu sehen, es ihnen in
ähnlichen Fällen gleichzutun.
Für das nächste Jahr ist bereits das nächste Zeltlager mit
Jumbotour für den 21. bis 23. Juli 2000 festgelegt. Zusagen
vieler Jumbofahrer liegen bereits vor und der Zauberer kommt auch
wieder. Für irgendwelche Fragen steht jedem Toni Seifried,
Landau, Tel.: 09951/6125 und Reiner Neuwardt Simbach, Tel.:
09954/1704 zur Verfügung.
Dank an die Sponsoren und Helfer
Für die vielen Getränke
geht der Dank an: Brauerei Arco Valley Eichendorf, Krieger
Lan-dau, Landshuter Brauhaus, Postbräu und Röhrl, beide
Frontenhausen, Wasserburger Din-golfing und Wittmann Landshut.
Finanzielle Unterstützung kam vom Bayerischen Hotel- und
Gaststättenverband, den Gastwirten vom Gasthof Axthammer
Ganacker, Schwaiger Bierstüberl und Zum Lamm, beide Dingolfing.
Gespendet haben die Firma Eldra Landau, Steuerberater Sultanow
und die "Würstl-Susi" beide Landshut, die Spieler des
IG-Metall Schafkopfturniers und die Grundschule Altstadt, beide
Dingolfing, sowie die Mitarbeiter des BMW Servicecenters und der
Abteilung Sattlerei und letztlich noch die Königstreuen
Regensburg.
Die zwei Spanferkel kamen vom Pöschl Josef aus Berndorf,
gegrillt von Herbert Straßl Landau. Die Funkgeräte stellte Abel
& Käufel Landshut, die Musikanlage Robert Reseneder. Die
zusätzlichen Kühlschränke des Getränkevertriebs Apfelbeck und
Mamminger Bürger halfen am Platz. Firma Maierhofer
Niederviehbach und Markmiller Deggendorf lösten die
zusätzlichen Transportprobleme. Die Nachbarschaftshilfe Rosental
Landshut waren die dienstbaren Geister auf dem Platz für alle
anstehenden Probleme und Monika Keil von der IHK Passau half im
Behördendschungel. Ein großer Dank geht an die Männer um
Kommandant Wolfgang Frank der FFW Leiblfing, dem Gem. Lazarett
Regiment 12 in Feldkirchen mit Kompaniefeldwebel Otto Schötz und
dem Küchenpersonal, sowie der Standortverwaltung der BW in
Bogen. Herrn Walter Wimmer vom Landratsamt Dingolfing Dank für
die Unterstützung im Planungsstadium. Dank auch an Thomas
Pfitzner den Foto-grafen, Peter Silukow den Kameramann mit seinem
persönlichen Fahrer Heinz Goth , Irmgard Schack der begleitenden
Ärztin und Sepp Neumayr dem Sanitäter.
Dank auch an die Organisation "Kranken Kindern helfen"
aus Landshut, die ihren Bus vier Tage zur Verfügung stellte.
Letztendlich dürfen Elfriede und Konrad Troglauer, die Betreuer
der Standortschießanlage genannt sein, die ihre Arbeitskraft und
Freizeit während der Rast der Kinder zur Verfügung stellten und
an allen Ecken helfend unterstützten.
Den
Wendelstein mit Rollstühlen erobert
Am Samstag, den 19.06.99 unternahm die Selbsthilfegruppe
für Familien mit Behinderten ihren Jahresausflug mit dem
behindertengerechten Bus der Firma Ganserer. Dieses Jahr ging es
zum Wendelstein und an den Schliersee. Nachdem in Dingolfing die
letzten Teilnehmer eingestiegen waren, begrüßte der
Gruppenleiter Anton Seifried die Familien. Besonders freute er
sich Frau Silke Bols von der Offenen Behindertenarbeit des
Caritasverbandes Isar/Vils e.V. begrüßen zu können. Frau Bols
stand während des Ausfluges für Fragen zur Verfügung. An den
Wendelstein-Talstation angekommen waren gleich alle von der
Größe und Höhe des Berges beeindruckt. Anschließend ging es
dann mit Seilbahngondeln zur Bergstation, die sich unterhalb des
1840 Meter hohen Wendelstein befindet. Für die Rollstuhlfahrer
war es dank behindertengerechter Einrichtungen (z.B.
rollstuhlgerechte Treppenlifte) kein Problem in die Gondeln und
damit zum Aussichtspunkt zu gelangen. Ab da ging es dann nur für
"Fußgänger" weiter, da es zu anderen
Sehenswürdigkeiten (Kapelle, Höhle) nur über mehrere
Treppenstufen ging. Faszinierend war der häufige
Wetterumschwung. Binnen Sekunden konnten die Familien den Wechsel
zwischen herrlichem Sonnenschein mit phantastischer Aussicht und
aufziehenden Nebelwänden verfolgen. Im Restaurant wurde dann das
gemeinsame Mittagessen eingenommen. Anschließend ging es dann
unter den ängstlichen Blicken der Kinder und mancher Erwachsener
wieder talwärts. Der Schliersee war das nächste Ziel. Wer
wollte, konnte mit dem Schiff fahren oder am See spazieren gehen.
Die kleineren Kinder vergnügten sich auf dem Spielplatz,
während ihre Eltern sich am Seeufer in der Sonne entspannten.
Alles in allem war der Jahresausflug wieder eine gelungene Fahrt.
Die Familien waren begeistert und es zeigte sich wieder einmal,
wie wichtig es ist gemeinsam mit der Gruppe etwas zu unternehmen.
Die nächste Aktion der Selbsthilfegruppe ist das alljährliche
Zeltlager in Mamming vom 29.07.´99 bis 01.08.´99. Am Samstag,
den 31.07.´99 findet die große Jumbotour nach Wörth a. d.
Donau statt.
Weitere Jumbofahrer sind herzlich willkommen (Kontakt: Anton
Seifried - Tel: 09951/6125).
Bilder vom Jahresausflug