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Aus dem Archiv: Jumbotour 1999
Der Gespannfahrer und das behinderte Kind
Gespannfahrer aus ganz Deutschland gesucht
Landau/Isar und Simbach
bei Landau
Zwei Selbsthilfegruppen für Familien mit behinderten Kindern
haben auch für dieses Jahr wieder ein Zeltlager geplant. 1998
hatten sich 37 Gespannfahrer in Mamming/Isar eingefunden, die
Kinder in die Beiwägen verfrachtet und eine schier endlose
Schlange schwerer Motorrä-der bewegte sich auf der ehemaligen
B11 gen Deggendorf um die Rusel, die bekannteste Bergstrecke
Niederbayerns, zu erreichen. Die Kinder waren selig in ihren
Beiwägen und unheimlich stolz auf ihren Fahrer, denn der war der
Beste. Diese Jumbo-Tour soll nun am Samstag, 31.7. 1999
wiederholt werden, um für das Zeltlager wieder einen Höhepunkt
zu setzen. Für 1999 wurde eine neue Route gewählt: Man wird im
Gebiet nördlich der Isar, südlich von Regensburg und
linksseitig der Donau bis Deggendorf eine große Schleife mit den
Kindern fahren. Die Eltern, Arzt und Sanitäter begleiten den
Troß und vom Landratsamt liegt die Tourgenehmigung vor. In der
Nähe der Kaserne von Feldkirchen/Straubing am
Truppenübungsplatz Meiting ist Mittagspause angesetzt und der
Troß wird durch die Bundeswehr mit "Pichelsteiner
Eintopf" verpflegt. Wenn Petrus mitspielt werden die Kinder,
die Motorradfahrer, Gespann- und Solomaschinen einen
fantastischen Tag erleben. Die Jumbopiloten, 1998 waren sie zum
Teil Hunderte von Kilometer aus ganz Deutschland angereist,
wollen wiederkommen um ihr Kind in den Beiwagen zu packen und
sich auf die strahlenden Kindergesichter zu freuen. Die
leuchtenden Augen der Kinder sind wieder für alle Motivation
genug, diese Idee immer wieder weiter zu verfolgen; manchem
hartgesottenen Biker treibt es jedesmal wieder eine Träne in die
Augen. Alle sehen das Zusammensein mit den Behinderten als ein
gleichberechtigtes Akzeptieren; für sie steht der behinderte
Mensch im Vordergrund und nicht ihre eigene Selbstdarstellung. Je
nach Anzahl der anreisenden Gespann- und Solofahrer werden die
gesunden Geschwister oder ein Elternteil auf dem Beifahrersitz
Platz nehmen. Bei den behinderten Kinder löst das Fahren immer
wieder Jubel aus für ein Stück Lebensfreude, uns Gesunden
selbstverständlich , für sie wird es aber meist ein Fremdwort
bleiben, gäbe es da nicht die Männer mit ihren schweren
Gespannen. Für die meisten Kinder ist es ein derartiges
Vergnügen und das Vertrauen in ihren Fahrer ist derart hoch,
daß sie sich jedes Jahr nur noch von ihm persönlich chauffieren
lassen wollen. Die Jumbos werden dabei von einer hohen Zahl von
weiteren Motorradfahrern begleitet, desgleichen von den Bussen
und Servicefahrzeugen mit weiteren Helfern, welche die vielen
tausend Handgriffe übernehmen, ohne die eine solche Tour nicht
durchgeführt werden kann. Die Organisatoren von Zeltlager und
Tour haben sich mit den Motorradfreunden ein hohes Ziel gesteckt;
sie werden ihr Ziel erreichen, denn mit Mamming 1998 liegt ein
positives Signal vor. Jeder Biker, auch die Bikerin, Solo oder
Gespann, die den Ideen - Transport der be-hinderten Kindern -
folgen können und wollen, sind gern gesehene, aktive Gäste in
Mamming, um gemeinsam die Tour mit ihrem Kind zu starten.